4. Dezember 2017

Kinderarmut an der Wurzel bekämpfen

Volker Hutfils, Kreissprecher

Gerade in der Vorweihnachtszeit kommt dem Thema ‚Kinderarmut’ eine besondere Bedeutung zu. Dazu erklärt Volker Hutfils, Sprecher des Kreisverbandes der LINKEN im Herzogtum Lauenburg: „Während sich einige dem Konsumrausch hingeben, wird es bei Kindern aus finanziell schlecht gestellten Gesellschaftsschichten in dieser Zeit besonders deutlich, dass sie abgehängt sind, dass das Geld für die gemeinsame Freizeitgestaltung mit Freunden fehlt und dass die Bescherung wieder mal nur auf Sparflamme stattfindet.“

Nach Angaben des Kinderschutzbundes lebt in Schleswig-Holstein etwa jedes vierte Kind in Armut. Hutfils: „Wohlgemeinte Spendenaktionen sind zu begrüßen, können aber nur punktuell die schlimmsten Folgen von Kinderarmut lindern. Kinder brauchen keine Almosen, denn sie haben ein verbrieftes Recht auf eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Es ist die Aufgabe der Gesellschaft und damit auch unserer Kommunen, ihnen dieses Recht zu gewähren. Daher brauchen wir umgehend kostenlose Kinderbetreuungsangebote, eine echte Lehr- und Lernmittelfreiheit, kostenlose Mittagessen und Ganztagsbetreuung an Kitas und Schulen sowie einen fahrscheinfreien öffentlichen Personennahverkehr für Kinder und Jugendliche. Freizeitangebote von Jugendeinrichtungen und Sportvereinen müssen stärker gefördert werden. Insofern sind Überlegungen, die Sportvereine stärker für die Nutzung von öffentlichen Sportstätten zur Kasse zu bitten, völlig fehl am Platz.“

Kinderarmut ist in der Regel eine Folge von Elternarmut. Häufig sind Kinder von allein erziehenden Elternteilen betroffen. Nach Ansicht der Linkspartei könnten ein erweitertes Kinderbetreuungsangebot und flexible Arbeitsbedingungen helfen, die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Alleinerziehende zu verbessern. Das entwürdigende Hartz-IV-System müsse abgeschafft und durch eine repressionsfreie Grundsicherung und echte Qualifizierungsangebote ersetzt werden.

Die Fraktion DIE LINKE im Bundestag fordert in einem Antrag ein Weihnachtsgeld für Kinder und Jugendliche in Höhe des halben Kindergeldes. Dazu erklärt die Initiatorin des Antrags, Katja Kipping, MdB:

„Zu Weihnachten gehört es auch, sich einmal im Jahr weniger Sorgen als im Alltag machen zu müssen. Für Eltern ist dabei wichtig, ihren Kindern ein schönes Fest zu ermöglichen. Für Kinder wiederum gehört es dazu, ihre Eltern sorgenfrei zu erleben. Um gleiche Teilhabe- und Entwicklungsmöglichkeiten für alle Kinder zu gewährleisten und um Kinderarmut zu vermeiden, empfehlen Verbände eigenständige Leistungen an Kinder. Dementsprechend halten wir eine weihnachtliche Unterstützung in Höhe des halben Kindergelds zusätzlich zum ausgezahlten Kindergeld für wichtig. Diese darf nicht auf Sozialleistungen angerechnet werden. Auch Kinder von Geflüchteten und Asylbewerberinnen und -bewerber haben selbstverständlich einen Anspruch auf diese Leistung.“ 

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